Immer wieder werden von den Kunden Carports und Vordächer mit profilierten Säulen gewünscht. Da ich Längen bis zu 3,50m bearbeiten kann, können solche Herausforderungen gemeistert werden. In diesem Fall waren die Leimholzbalken aus Fichte bis zu 2,50m lang.
Damit die Konstruktion stabil bleibt, dürfen die Konturen nicht allzu tief eingedreht werden.
Jedem seinen Holzhammer
Varianten gibt es genug – die Formen schwanken von Gewerk zu Gewerk. Benötigt werden sie von Steinmetzen, Tischlern, Bildhauern, Stellmachern, Böttchern, Zimmerern, Drechslern usw.
Zumeist bekommt der Griff einen runden Zapfen, der durch den durchbohrten Hammerkopf geschlagen und von der anderen Seite verkeilt wird.
Gern darf es auch einmal eine Eigenkreation des Kunden sein. Wie in diesem Fall….
Kleine Naturrandschale aus Pfirsichbaumholz
Angeregt durch Kollegen mit anderen Standardprodukten, habe ich wieder einmal etwas nur zum Spaß gedreht. Schalen, Dosen und andere Schmuckartikel sind in den neuen Bundesländern nach wie vor schwer zu verkaufen und gehören deshalb nicht zu meinen typischen Produkten. Nichtsdestotrotz wollte dieses Stück Holz unbedingt rund gedreht werden.
Was blieb mir anderes übrig…?!
Ach so…die Schale ging dann ganz fix als Geschenk wieder weg…
„verwinkelte“ Arbeit – Hockersitzflächen
Aufwändiger als gedacht wurde die Arbeit an drei Hockersitzflächen aus Eichenholz. Diverse Winkel und Radien bestätigten wieder einmal das Sprichwort: „Der Teufel steckt im Detail“. Kleine Änderungswünsche durch den Kunden zeigten große Wirkung und so musste improvisiert werden. Bei drei Stück aber kein wirkliches Problem.
Die Kante musste rundum mit einem kleinen Winkel versehen werden. Also erst winklig anschneiden, sowie winklig schleifen.
Die leichte Hohlung der Sitzfläche konnte erst nach dem Ausschneiden eingedreht werden, da danach keine flache Auflagefläche zum Zuschneiden und Schleifen mehr vorhanden ist. – Große Radien sind auf diese Art schwer zu drehen, weil kleine Dellen nur zu spüren, aber nicht zu sehen sind. Während der Rotation sollte man aber die Finger wegnehmen… ;)
Den Radius an der Kante dieses verwinkelten Etwas mit herkömmlichen Maschinen anzufräsen gestaltete sich als schier unmöglich und so wurde daraus reine Handarbeit.
Dem fertigen Objekt sieht man das viele Kopfzerbrechen nicht an, dass es mir bereitet hat. Und so soll es sein…
Bunter Mix wartet auf Abholung
Ein bunter Mix aus Kleinarbeit wartet nun auf Abholung. Auch kleine Aufträge summieren sich und machen dazu auch noch Spaß. Diesmal sind es Fleischwolfstopfer aus Eichenholz, Wandanschlussrosetten für Heizungsrohre (papierverleimt und mit kleinen Dübeln versehen) und ein paar Traillien und Doppeltraillien, die jeweils nach Muster handgedreht wurden. Die sogenannten Doppeltraillien sind meist eine dickere Version ihrer kleineren Verwandten und stehen auf den Podesten genau unter dem Krümmling…
Die eigene Frau glücklich zu machen…
Glühbirne ja – Licht nein…
Treppenstäbe aus Kiefernholz
Selbst aus weicher Kiefer kann man qualitativ hochwertige Treppenstäbe nach altem Muster herstellen. Scharfes Werkzeug und die passende Dreh- und Vorschubgeschwindigkeit sind Voraussetzung. Wenn dann noch Automaten- mit Handarbeit kombiniert wird, entsteht ein preiswerter Gründerzeitstab, der vom Original nicht zu unterscheiden ist.
Drehteile für Dampflok
Natürlich für keine richtig große Dampflok und auch nicht aus Gußeisen, sondern aus dem Holz der Rotbuche. Seit circa 15 Jahren darf ich immer wieder einmal verschiedene Räder, Achsen, Schornsteine, Kessel und Rauchkammertür drehen.
Durch den Kunden entsteht später daraus mit viel Liebe zum Detail eine fast 70cm lange Dampflok der Baureihe 03…
Reparatur von Spinnrädern
So beginnt man das neue Jahr sehr gern – in aller Ruhe und mit einer wunderschönen Arbeit. Einige alte Spinnräder hatten bereits sehr unter dem Alter, schlechter Behandlung und unfachmännischer Reparatur gelitten. Eine Herausforderung für jeden Drechsler. Zum Glück hatte ich vor ca. 30 Jahren einmal ein historisches Spinnrad nachgebaut und so sind mir Funktionsweise und Herstellung nicht fremd.
Bevor man restaurierte Gegenstände oberflächenbehandelt, sollte man unbedingt die Details dokumentieren, da die Veränderungen danach kaum noch nachzuvollziehen sind.
Hier ein paar Detailaufnahmen mit Kommentaren.
Um die Schwungradachse im Lager zu fixieren und trotzdem das Rad schnell einmal lösen zu können, werden konische Stifte passgenau eingesetzt. Hier hat einer gefehlt und wurde nach gebaut und eingepasst.
Das Gewinde von einem der Feststeller der Höhenverstellung (Spulen) war derart defekt, dass nur noch 2 Gewindegänge vorhanden waren. Um diese zu nutzen, habe ich eine Distanzscheibe dazwischen gesetzt.
Die Griffe der beiden Höhenverstellungen wurden bei der letzten Reparatur vertauscht und somit klemmte das komplette System. Nach dem Tausch und der Erneuerung der konischen Holznägel, die den sonst losen Gewindegriff an der Säule fixieren, funktionierte das Ganze wieder einwandfrei.
Durch einen zu kräftigen Fußtritt brach hier ein Teil der Fußwippe genau in der Mitte durch. Ein kräftiges Stück Bandeisen brachte wieder die nötige Stabilität, ohne das Teil komplett erneuern zu müssen.
Die Spule war an mehreren Stellen ausgebrochen. Das größte Fehlstück wurde sauber abgeschliffen und durch ein neues Stück Erlenholz ersetzt und auf der Drehbank abgedreht.
An diesem alten und sehr einfachen Spinnrad schlug die Haspel am Lagerständer an. Schuld war ein „eierndes“ Spulenteil, welches ich vorsichtig wieder gerade drehte.
Bei diesem Rocken fehlte ein Abschluß oder Aufsatz. Mit etwas Phantasie stellte ich ein neues, demontierbares Teil her.