Die etwas aufwändigeren Treppenstäbe
Dieser etwas aufwändigere Stab für eine Gründerzeit-Villa in Berlin besteht aus mehreren Teilen und wurde mit sogenannten Ochsenaugen versehen. In der Ursprungszeit um 1900 stellte man diese Treppenstäbe noch aus einem Stück her (+ Rosetten). Heute versucht man in Kombination mit moderner Technik, für den Kunden einen günstigen Preis zu erreichen. Deshalb wird der Vierkant einzeln gefertigt und anschließend mit den beiden Formteilen verbunden. Der Grund liegt darin, dass die meisten Automaten keine senkrechten Formen drehen können. Vor dem Schleifen werden die Formen noch per Hand nachgedreht, um dem Kunden einen stilechten Stab ausliefern zu können.
Das Handdrehen heute beinhaltet die gleiche Technik, wie in der Gründerzeit. Wie immer sind scharfe Werkzeuge und fachliches Können die Grundvoraussetzung für ein gutes Erzeugnis. Im Gegensatz zu unseren Kollegen vor 100 Jahren, benutzen wir heute kaum noch Erlenholz, sondern eher Rotbuche oder Kiefer. Diese Hölzer sind preiswert und lassen sich gut verarbeiten. Die alten Treppenstäbe aus Erle sind oft von unten her verwurmt. Zumeist wurden die Treppen nass gewischt und die Erlenstäbe sogen am Sockel die Feuchtigkeit auf. Genau das sind die Bedingungen, in denen sich die Käferlarven wohl fühlen.