Handgefertigte Treppenstäbe werden oft für die Sanierung von alten Treppengeländern benötigt. Oftmals haben Besitzer alter Häuser keinen Ansprechpartner, wenn es um eine sehr kleine Anzahl von Treppenstäben geht, die sich für die Automatenproduktion nicht lohnt. Den richtigen Ansprechpartner findet er dann in einem Meisterbetrieb – einer handwerklich betriebenen Drechslerei. Der Drechsler ist in der Lage, die allermeisten Treppenstäbe zeitgünstig auch in Handarbeit herzustellen. Die meisten zu ersetzenden Stäbe laufen unter dem Motto:
verwurmt … zerbrochen … verbrannt
Oftmals stellen die zerstörten Stäbe nur die Spitze des Eisberges dar und ausgewechselt werden nur die akuten Fälle. Typische Holzarten sind in diesem Bereich Erle, Kiefer und Rotbuche – also das, was auch früher in den heimischen Wäldern wuchs und für den Treppenbau verwandt wurde. Seltener finden Stäbe aus Eiche Anwendung, da die Treppen zumeist deckend gestrichen wurden und somit ein einheimisches Edelholz keinen Sinn machte.
Bereits in der Lehre lernt der Drechslerlehrling die Techniken des Langholzdrehens und das Drehen typischer Formen, die bereits seit hunderten Jahren Verwendung finden. So ist er allerspätestens als Geselle in der Lage, die verschiedensten Stabformen mit einfachen Mitteln nachzudrehen. Genau wie die Kollegen vor 100 Jahren…
Da der Drechsler im Allgemeinen über Erfahrung im Geländerbau verfügt, kennt er auch die Tücken der Kundenbestellungen. Oft wird vergessen, dass auf alten Treppen Stäbe verschiedener Länge stehen. Stehen die Treppenstäbe auf sogenannten aufgesattelten Treppen, hat man gern die 2-1-Teilung genutzt. Bei gleichem Abstand erhält man somit einen relativ kleinen Abstand zwischen den Stäben.