So beginnt man das neue Jahr sehr gern – in aller Ruhe und mit einer wunderschönen Arbeit. Einige alte Spinnräder hatten bereits sehr unter dem Alter, schlechter Behandlung und unfachmännischer Reparatur gelitten. Eine Herausforderung für jeden Drechsler. Zum Glück hatte ich vor ca. 30 Jahren einmal ein historisches Spinnrad nachgebaut und so sind mir Funktionsweise und Herstellung nicht fremd.
Bevor man restaurierte Gegenstände oberflächenbehandelt, sollte man unbedingt die Details dokumentieren, da die Veränderungen danach kaum noch nachzuvollziehen sind.
Hier ein paar Detailaufnahmen mit Kommentaren.
Um die Schwungradachse im Lager zu fixieren und trotzdem das Rad schnell einmal lösen zu können, werden konische Stifte passgenau eingesetzt. Hier hat einer gefehlt und wurde nach gebaut und eingepasst.
Das Gewinde von einem der Feststeller der Höhenverstellung (Spulen) war derart defekt, dass nur noch 2 Gewindegänge vorhanden waren. Um diese zu nutzen, habe ich eine Distanzscheibe dazwischen gesetzt.
Die Griffe der beiden Höhenverstellungen wurden bei der letzten Reparatur vertauscht und somit klemmte das komplette System. Nach dem Tausch und der Erneuerung der konischen Holznägel, die den sonst losen Gewindegriff an der Säule fixieren, funktionierte das Ganze wieder einwandfrei.
Durch einen zu kräftigen Fußtritt brach hier ein Teil der Fußwippe genau in der Mitte durch. Ein kräftiges Stück Bandeisen brachte wieder die nötige Stabilität, ohne das Teil komplett erneuern zu müssen.
Die Spule war an mehreren Stellen ausgebrochen. Das größte Fehlstück wurde sauber abgeschliffen und durch ein neues Stück Erlenholz ersetzt und auf der Drehbank abgedreht.
An diesem alten und sehr einfachen Spinnrad schlug die Haspel am Lagerständer an. Schuld war ein „eierndes“ Spulenteil, welches ich vorsichtig wieder gerade drehte.
Bei diesem Rocken fehlte ein Abschluß oder Aufsatz. Mit etwas Phantasie stellte ich ein neues, demontierbares Teil her.